Was passiert bei Dauerstress im Körper?

Dauerstress kann sich überall im Körper bemerkbar machen:
Eine kurzzeitige Hormonausschüttung erhöht die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns. Eine Dauerhormonausschüttung lässt jedoch die Gehirnmasse schrumpfen und sorgt dafür, dass die Verästelungen im Gehirn abnehmen. Dies kann unser Gedächtnis beeinträchtigen und bei chronischem Stress auch zu einem Schlaganfall führen.
Die Gefäße verengen, das Herz-Kreislauf-System kann geschwächt werden. Das führt zu einem hohen Blutdruck. Permanent werden Zucker und Fettsäuren aus den Depots freigesetzt, was zu steigendem Blutzucker führt. Die Folge sind erhöhte Blutfettwerte, Ablagerungen in den Gefäßen, Herzrhythmusstörungen oder Herzrasen. Insgesamt steigt dadurch das Herzinfarktrisiko.
Auch im Verdauungsapparat können sich die Folgen von Dauerstress bemerkbar machen. Aufgrund der erhöhten Anzahl von Stresshormonen produziert der Magen mehr Magensäure. Dies kann Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, einen Reflux und auch andere Verdauungsprobleme nach sich ziehen. Und es besteht ein erhöhtes Risiko für Magengeschwüre.
Durch die permanente Freisetzung von Cortisol steigt der Blutzuckergehalt, während gleichzeitig vermehrt Botenstoffe produziert werden, die die Wirkung des Insulins verringern. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Diabetes.
Wenn der Körper permanent in Alarmbereitschaft ist und das Stresshormon Cortisol die Abwehrkräfte auf Dauer schwächt, kann der Organismus Bakterien oder Viren nicht mehr so gut abwehren. So haben sie ein leichtes Spiel. Man ist häufiger erkältet oder leidet unter Herpes. Und man braucht länger, bis man die Infekte wieder los wird.
Eine ständige Alarmbereitschaft bedeutet aber auch ständige Anspannung der Muskulatur. Dies kann zu chronischen Kopf-, Schulter- und Rückenschmerzen führen.
Selbst die Haut reagiert auf Dauerstress mit einem zunehmenden Juckreiz. Besonders Neurodermitiker leiden unter der Stresssymptomatik. So kommt es vermehrt zu Exanthemen und Juckreiz der Haut. Gestresst und genervt reagieren die meisten Patienten mit Kratzen. Das verstärkt jedoch eine Entzündung, was wiederum den Juckreiz erhöht. Ein Teufelskreis!